selbstdarstellung

Wenn ihr in den Ostflügel des Hauptgebäudes kommt, findet ihr gegenüber dem Kinosaal das Studentische Begegnungszentrum (SBZ) Krähenfuß. Wenn gerade Leute von uns da sind, die Zeit und Lust haben, “Kaffeeschicht” zu machen, stehen Euch die Türen wochentags  von 12  - 18 Uhr offen. Gegen eine Becherkarte (oder einen Euro) könnt ihr euch am Tresen eine Tasse leihen und Tee, Kaffee oder anderes Alkoholfreies trinken, Tageszeitungen und Zeitschriften lesen und euch gegen Pfand Spiele bei uns ausleihen.
An den Wänden hängen mehr oder weniger aktuelle Plakate, auf dem Tresen finden sich Flugblätter und auch ein Blick auf die Tafeln mit Veranstaltungsinfos lohnt sich immer. Ab und zu gibt es eine Ausstellung oder es läuft ein Video zu einem aktuellen Thema.

Getränke gibt es gegen eine Spende, die für das Weiterbestehen des Krähenfußes auch bitter notwendig ist, denn davon werden alle laufenden Ausgaben des Krähenfußes finanziert. Um dem Mißverständnis entgegenzuwirken, das sich seit einiger Zeit beharrlich ausbreitet:
Obwohl das SBZ Krähenfuß kein kommerzieller Betrieb ist, muß es dennoch für alles bezahlen (wie das eben so ist, in der Tauschgesellschaft) von der Filtertüte über den fairgehandelten ÖkoKaffee und Tee bis hin zur Biomilch und den verschiedenen Kelterei-Säften. Dazu kommen Putzmittel, Glühbirnen, Mülltüten oder anderer Kram, der für die tägliche Reproduktion benötigt wird.

"Unkommerziell" heißt nur, daß kein Gewinn erwirtschaftet wird, es sich also um kein "Café" handelt. Die Getränke werden nicht verkauft. Es gibt keine festen Preise, sondern es soll eben angemessen für die konsumierten unalkoholischen Heiß- und Kaltgetränke gespendet werden. Nichtzuletzt bekommen auch die Tresenkräfte kein Geld für die Zeit, die sie mit Kaffeekochen und Tassenausgeben verbringen und auch nicht fürs Aufräumen. Insofern sollten auch die Ansprüche und Forderungen der Besucher*innen sich diesen Umständen anpassen:

Wer auf ZackZackServiceLeistungen besteht, sollte sich lieber an die einschlägigen Cafés in der näheren Umgebung wenden, ebenso wer sich nur in auf Hochglanz poliertem Ambiente wohlfühlt. Für alle anderen gilt:

Daß man nicht vom Fußboden essen kann, heißt nicht, daß der Krähenfuß Sammelstelle für euren Müll oder euer Mensageschirr ist, oder daß es nicht sinnvoll wäre, in Aschenbecher zu aschen (Behältnisse auf Anfrage am Tresen erhältlich).
Der Krähenfuß ist - auch wenn das manche nicht so recht einsehen wollen - kein Durchgang zum Refrat.
Die Tresenkräfte würden gerne höflich behandelt werden. Auch wenn es euch nicht schnell genug geht oder wenn demnächst geschlossen wird. Rumgenöle nervt enorm.

Und nein, im Krähenfuß gibt es keinen Alkohol, keine Zigaretten und auch nichts zu essen zu kaufen.

Wie alles anfing

Im Juni ´93 fanden sich einige StudentInnen der HU zusammen, weil sie nicht schweigen wollten zu der neuen Asylgesetzgebung, zu den Hochschulstrukturplänen, zum §218 usw. – so entstand die Unabhängige StudentInnen-Aktion (uSta). Eine Idee dieser Tage war die eines InfoCafé als Infostelle und Treffpunkt für Aktionen. Der Ort, der Durchgang in der zweiten Etage des Audimax, gab den Namen: Café “Ausgang”.
Unser Café wurde Ende ´93 durch einen Brand vernichtet; die Umstände sind bis heute ungeklärt. 
Bei der Suche nach neuen Räumen für StuPa, RefRat und uSta wurden die des ehemaligen Traditionskabinetts durch die StudentInnenschaft der HU übernommen. Die Gruppe um das Info-Café bewarb sich beim StuPa um den großen Versammlungsraum, um eine nichtkommerzielle, eigenverantwortlich betreute, studentische Begegnungsstätte aufzubauen. Mit viel Eigeninitiative und der Unterstützung der Bauabteilung wurde der Raum ausgebaut, die Theke entstand in Eigenbau, Tische und Stühle kamen von überall her, und über eine Anschubfinanzierung des StuPas wurden Kaffeemaschinen und andere Dinge angeschafft. – Im Juli ´94 eröffnete das “Krähenfuß”.

Wer sind wir und was wir wollen... [Krähenfußkollektiv]

Der Krähenfuß ist nicht bloß ein Ort zur Flüssigkeitsaufnahme, sondern soll Informationen und Freiraum für vielfältige Interessen bieten. Daher ist er auch auf Eure Ideen und Initiativen angewiesen. Jeder Mensch hat die Möglichkeit, sich bei uns einzubringen und mitzuwirken. Wir sind keine verschworene Gruppe, sondern lauter nette, offene, junge und weniger junge Menschen, machen unseren Dienst hier nicht für Kohle, sondern aus Spaß an der Freude und für ein Lächeln von Euch. Wir sind selbstverwaltet, basisdemokratisch und schadstoffkontrolliert. In erster Linie bieten wir Raum für studentische Veranstaltungen und Projekte, für Politisches von Protest bis Party, Ausstellungen, Lesungen, Kleinkunst, Filmreihen etc. Wenn Ihr also aktiv werden wollt, dann ist hier der richtige Ort um Raum, Hilfe oder Unterstützung zu bekommen.

             Montag, 19 h: Krähenfußplenum [weitere Termine]

Also, kommt auch weiterhin in das SBZ Krähenfuß, unterstützt uns, macht selbst mit – damit dieser Freiraum ausgefüllt wird durch Eure Träume und Ideen. Und schafft an dieser Universität eins, zwei, drei, viele Krähenfüße. Für eine lebendige und widerstandsfähige Universität!