selbstdarstellung

Seit dem 1. Januar 2001 gibt es im SBZ Krähenfuß für jede Frau und jeden Mann einen Becher. Das war früher nicht so. Mit Schläue, Schnelligkeit und einer automatischen Waffe musste man/frau versuchen, an einen hässlichen Plastikbecher zu kommen, den mensch dann auch noch SELBER SPÜLEN musste. Doch diese Zeiten sind seit dem Beginn des neuen Zeitalters endgültig vorbei. 
Dank dem neuen Becherkarten-Pfand-System können jetzt alle Besucher (sofern sie den antirassistischen-antisexistischen-antiantisemitischen Minimalkonsens teilen) ihren Kaffee aus hübschen blauen Tassen trinken.

Und das funktioniert so:

a. BesucherIn ersteht anner Theke eine Becherkarte, die erstens toll aussieht, zweitens ein Wertpapier darstellt und drittens nur 1 Euro kostet.

b. BesucherIn tauscht diese künstlerisch wertvolle Geldanlage (ugs. Becherkarte) anner Theke in eine hübsche mattgelbe, babyblaue oder mintgrüne  Tasse um (oder in einen tollen bunten Saftbecher) und bedient sich an der mannigfaltigen Getränkeauswahl, nachdem er/sie natürlich kräftig dafür gespendet hat.

g. Nachdem der/die BesucherIn seinen*ihren Kaffee, Tee oder Saft auf die Weltrevolution getrunken hat, läuft er/sie damit fröhlich pfeifend zum praktischen Spülbecken und macht sein/ihr Trinkgefäß wieder schön sauber.

d. Dann gibt der/die gesättigte, zufriedene BesucherIn seinen/ihren Becher/Tasse anner Theke wieder ab und erhält seine/ihre Becherkarte zurück.

e. Natürlich darf der/die BesucherIn seine Becherkarte wieder in 1 Euro umtauschen, denn sie stellt ein Wertpapier dar und alle ausgegebenen Becherkarten sind mit ausreichenden Geld- und Kaffeereserven gedeckt (Notfalls bekommt mensch das Geld allerdings in 10 Cent-Münzen zurück...).
Bei häufigem Besuch des SBZ Kraehenfuszs empfiehlt es sich aber, die Karte zu behalten, da man dann viel schneller eine hübsche blaue Tasse bekommt. Ausserdem stellt die Karte, wie gesagt, ein Wertpapier dar und sie sieht ziemlich gut aus. mensch kann auch bei seinen/ihren FreundInnen damit prahlen und ihnen erzählen, man sei jetzt Mitglied in einem wichtigen  Geheimbund.

Anmerkung:
Nachdem viele auf die Information hin, die Getränke bekomme man gegen Spende, erfreut das Resümee ziehen, sie seien umsonst bzw. sich zu so großzügigen Spenden wie 15 Cent in Kupfermünzen für 2 Tassen Kaffee hinreißen lassen, sei hier mal was in eigener Sache erklärt:
Auch der Krähenfuß muß Saft, Milch und Kaffee kaufen. Und weil sich das für ein linkes Projekt so gehört, keine Aldiprodukte sondern Öko-Saft, Bio-Milch und fair-gehandelten Kaffee.
Diese Ausgaben müssen wieder reinkommen und auch ein bißchen Geld für andere Wiederbeschaffungen (z.B. Kleinkram wie Glühbirnen, Müllbeutel u.ä.). Deswegen sollte beim Spenden für gewöhnlich schon überschlagen werden, was das gerade konsumierte Getränk ungefähr gekostet hat.